Die Tage sind ja inzwischen merklich kürzer geworden, kälter und grauer…Die richtige Zeit also für einen Mantel, der neben Wärme auch etwas Farbe in die Bude bringt.
So darf ich heute einen Mantel als neues Projekt vorstellen. Nach einem solchen müsste man wohl erst lange suchen um ihn dann doch nicht zu finden. Denn die meisten der im Handel angebotenen Steppmäntel sind ja schwarz, braun oder dunkelblau, vielleicht findet man auch mal ein schickes grau.
Die Farbe, für die ich mich entschieden habe, ist mir definitiv weit und breit noch nicht unter gekommen. Und so sind wir wieder einmal bei dem wichtigsten aller Gedanken zum Thema Selbernähen, nämlich sich ein ganz individuelles Teil zu schaffen.
Genäht habe ich dieses gute Stück mit der neuen Janome Memory Craft 6700P, die ich zu Testzwecken benähen durfte. Das ist vielleicht ein Maschinchen! Sofort verliebt habe ich mich in die Optik. Bisher fand ich Nähmaschinen eigentlich nur funktionell und nicht wirklich gutaussehend. Diese MC 6700 ist vergleichbar mit einem robusten Geländewagen, mit Vierradantrieb für alle Geländeformen und Steigungen und so weiter. Aber von Autos verstehe ich ehrlicherweise nicht so viel, obwohl die Geländetauglichkeit der MC 6700 im Projekt schon auf die Probe gestellt wurde. Also schnell wieder zurück zu den Details des Nähprojektes:
Kurz zum verwendeten Material: der Stoff ist federleicht und sehr warm. Die innere Seite besteht aus einer Watte, die Ihr vielleicht vom Quilten kennt. Diese Watte ist dann auch schon die größte Herausforderung bei den Näharbeiten.
Hierfür eignet sich am besten eine Nähprobe. Diese ist übrigens auch deshalb wichtig, um die Fadenspannung zu überprüfen. Die meisten Maschinen verfügen zwar über eine automatische Fadenspannung. Das geht bei meiner Janome auch in 99,9 Prozent aller Fälle gut. Trotzdem könnte es auch einmal anders sein, und dann ärgert sich jeder, der vorher keine Nährprobe gemacht hat.
Nachdem Rechts auf Rechts genäht wird, war die wattierte Seite gleichzeitig jeweils oben und unten. Der normale Nähfuß F1 bringt hier kein optimales Ergebnis, da Watte eine Bremswirkung hat (schwieriges Gelände !). Nach einigem Experimentieren war klar, dass sich der Accuflex-Fuß am besten eignet. Dieser Fuß hat einen doppelten Stofftransport.
Die wesentlichen Merkmale der Janome MC 6700er liegen darin, dass sie eine hervorragende Durchstichskraft hat und dass der Nähfuß beim zweiten Anheben ganz oben stehen bleibt. Das hat den großen Vorteil, dass auch sehr dickes Nähgut problemlos unter dem Füßchen positioniert werden kann.
Die Freude an dieser Maschine fing allerdings schon beim Spulen des Unterfadens an. Der Einfädelvorgang ist kinderleicht und geht sehr schnell. Da es einen separaten Garnrollenhalter gibt, kann sogar gespult werden, wenn die Maschine komplett eingefädelt ist. Die Spule wird absolut gleichmäßig aufgefüllt, was sich am Ende zusätzlich auf das perfekte Nahtbild auswirkt.
Auf den folgenden Bildern zeige ich Euch heute die Verarbeitung der nahtverdeckten Taschen. Diese liegen ganz raffiniert in den seitlichen Abnähernähten. Zuerst wird der Taschenbeutel aus Futter angenäht, und gleich darauf der Taschenbeutel aus Vlies auf die zweite Seite des Abnähers.
Das sieht dann so aus:
Dann wird der Abnäher jeweils bis zum Tascheneingriff gesteppt. jetzt müsst Ihr nur noch die beiden Taschenbeutel zusammennähen.
Dann sieht die fertige Tasche so aus.
Insgesamt ist zu sagen, dass die Janome Memory Craft 6700P alle Ansprüche bei der Bearbeitung dieses Steppmantels bestens erfüllt und mich begeistert hat. Da wird man dann doch fast sinnlich: Ob ich nicht doch noch eine weitere Nähmaschine gebrauchen könnte….?
Ich kann ja mal ganz unverbindlich ans das Christkind schreiben….
Euch wünsche ich eine schöne und kreative Adventszeit und fröhliche Weihnachten!
Eure Ute